Mezenerweg, Bern

Jahr: 2011–2012
Auftraggeber: privat
Verfahrensart: Direktauftrag
Bauingenieur: Tschopp Ingenieure
Fotografie: Markus Frietsch

Das Haus im Mezenerweg wurde in 2 Etappen gebaut. Der Hauptbau 1898, der seitliche Flachdach­anbau 1905. Als gedrungener Anbau an die Brandwand einer unvollständigen Blockrand­zeile bildet es eine Besonderheit im Strassenbild und zeigt sich äusserlich noch in ursprüng­licher Qualität. In  den 1970er Jahren wurde ein massiver Innenumbau vorgenommen, welcher etwaige noch vorhandene Innenraum­qualitäten fast vollständig zerstörte.
Dem Haus sollte innerhalb eines engen Kostenrahmens durch gezielte Eingriffe seine vermutete ehemalige räumliche  Qualität und Grosszügigkeit wieder­gegeben werden. Ebenfalls mussten die alten Stromspeicher­heizungen durch eine neue Wärmeerzeugung und -verteilung ersetzt werden, wodurch auch eine Erneuerung der Fenster notwendig war.
Anhand weniger verbliebener Bestands­ qualitäten (bestehender Parkett, alter Terrazzoboden) und anhand allgemein­gültiger, vertrauter und verinnerlichter Altbau-Bilder wurde eine Neuinterpre­tation dieser Qualitäten versucht. Daraus entwickelte sich ein Prinzip der angleichenden Abstraktion, welches weder  den Kontrast Alt/Neu suchte, noch eine Puppenstuben­rekonstruktion verfolgte, sondern vielmehr ein subtiles Verweben und Überlagern des Neuen mit dem Alten zum Ziel hatte.