Langsamverkehrsbrücke Ausserholligen, Bern

Jahr: 2011
Verfahrensart: Wettbewerb, 3. Preis
Zusammenarbeit: Conzett Bronzini Gartmann
Auslober: Stadt Bern
Landschaft: Samuel Inderbitzi
Licht: nachtaktiv, Reto Marty mit Kaori Kuwabara
Visualisierung: Philipp Schaerer

Das Gebiet zwischen dem SBB-Bahnhof Ausser­holligen und dem ESP Weyer­mannshaus Ost präsentiert sich aktuell als hetero­genes, gewerblich-industriell geprägtes Stadt­gebiet ohne kohärente räumliche Struktur. Das bestehende Autobahn-Viadukt ist die einzige prägende Raum­figur, welche diese lose An­einander­reihung von städtischen „Nicht-Orten“ unter  einem „Dach“ zusammen zu fassen vermag. Dieses stadt­räumliche Potenzial ist momentan weitgehend ungenutzt und wird als städtischer Raum mit einer starken Präsenz zur Zeit in seiner Bedeutung für den Ort vernach­lässigt. Dennoch finden an seinen Rändern Auf­wertungen (Haus der Religionen, rückwärtiger Eingang Weyer­mannsbad) statt, welche erste Versuche zeigen diesen  „Brücken­raum“ als aktiv genutzten Stadt­raum zu etablieren.
Hier setzt der Entwurf für die Linien­führung und bauliche Aus­bildung der neuen Langsam­verkehrs­passerelle Ausser­holligen an. Die bereits vorhandenen Mass­nahmen zur Aktivierung des durch den Viadukt bestehenden Brücken­raumes werden als Anlass verstanden, diesen in seiner Gesamt­  heit als städtischen Raum zu aktivieren. Anstatt mit einer seitlichen Linien­führung der neuen Passe­relle eine weitere bauliche Präsenz in die bestehende räumliche Un­ordnung einzufügen, wird der vorhandene Raum durch eine leichte Konstruk­tion mit direkter Linien­führung im Brücken­raum für die Stadt­bevölkerung in Besitz genommen und stadt­räumlich aktiviert. Damit wird einer  dauer­haften Etablierung des Brücken­raums als „Nicht-Ort“ entgegen­gewirkt und die strukturelle und räumlich starke Präsenz des permanent-prägnanten Autobahn-Viadukts als stadt­räumliches Potenzial begriffen und angemessen gestärkt.